16 Jan Entscheidungsfindung beim Erstellen einer Website
Vor dem Erstellen einer Website müssen zuallererst die Anforderungen der neuen Seite analysiert werden. Danach richtet sich schließlich die Entscheidung, ob man eine statische, handprogrammierte Website aus HTML und CSS erstellt, ein Content-Management-System (CMS) oder einen Homepage-Baukasten nutzt.
1. Möglichkeit: statische Webseite
Wählt man eine statische Webseite, die in HTML und CSS geschrieben wird, benötigt man einen HTML-Editor. Zusätzlich werden eventuell noch weitere spezielle Tools für CSS und Java-Script gebraucht. Der entscheidende Vorteil bei dieser Methode liegt auf der Hand: Man bleibt völlig frei in der Gestaltung und Funktionalität der Seite. Nichtsdestotrotz ist man in dem Fall an einige Konventionen gebunden, welche sich bereits etabliert und als benutzerfreundlich erwiesen haben. Dazu gehört beispielsweise die Platzierung des Logos im Kopfbereich einer Webseite oder die Anklickbarkeit dessen, um wieder zu der Startseite zu gelangen. Will man hohe Absprungraten vermeiden, ist es empfehlenswert, sich an diese ungeschriebenen Gesetze zu halten. Diese Methode eignet sich sicherlich nur für Profis, die sich mit dem Programmieren auskennen und Spaß daran haben, nach den kleinsten Code-Fehlern in teilweise seitenlangen Quelltexten zu suchen.
2. Möglichkeit: eine CMS-basierte Webseite
Ein Content-Management-System ist dagegen schon wesentlich einfacher in der Handhabung. Als ein solches wird eine Software zur Erstellung, Bearbeitung und Organisation von Inhalten einer Webseite bezeichnet. Entscheidet man sich beim Erstellen einer Website für die Verwendung eines CMS, so ist noch eine weitere Entscheidung zu treffen, nämlich die Wahl des am besten geeigneten CMS. Dabei müssen zahlreiche Pro und Kontra miteinander verglichen werden. Das betrifft sowohl die allgemeine Optik als auch die Funktionalität und die Usability der zukünftigen Webseite. Schlussendlich sind die Kosten des Projekts meist ebenso entscheidend für die Wahl eines Content-Management-Systems. In Deutschland haben sich in den vergangenen Jahren vor allem zwei CMS fest etabliert: WordPress und TYPO3.
WordPress
Der erste Spitzenkandidat erfreut sich einer enormen Beliebtheit auf dem CMS-Markt. Laut den aktuellen Zahlen von w3techs.com zum Marktanteil von WordPress, werden aktuell 27,1 % aller Websites mit WordPress betrieben. Dabei war die Tendenz der letzten Jahre immer steigend. Einer der Hauptgründe für die Verwendung von WordPress beim Erstellen einer Website ist sicherlich die einfache Handhabung. Obwohl das System ein wenig Einarbeitung erfordert, dauert das Aufsetzen und die Konfiguration von WordPress nicht lange. Auch für das Verstehen der grundlegenden Funktionen braucht man lediglich ein paar Minuten. Und so kann das Erstellen von Texten und Layouts sowie das Einfügen von Bildern meist schon in wenigen Minuten erledigt werden. Das Ergebnis sieht bei Beachtung gängiger Gestaltungsregeln professionell aus. Zur konkreten Veranschaulichung: Unsere Webseite ist WordPress-basiert.
Das CMS kann prinzipiell alles und hat dadurch auch entscheidend zur weltweiten Ausbreitung von Blogs beigetragen. Diese umfangreiche Funktionalität ist allerdings nicht von Haus aus gegeben. Dank der Tatsache, dass es sich bei WordPress um ein offenes, kooperatives System handelt, ein sogenanntes Open-Source-System, wurde es möglich, dass sich zahlreiche Entwickler mit dem System beschäftigt haben und immer noch beschäftigen. Somit bietet WordPress eine große Plugin-Bibliothek an, welche nahezu jede Funktionalität enthält. Gleichzeitig bringt das System auch gute SEO-Möglichkeiten mit. Die Gefahr bei WordPress: Bei all der Fülle an Möglichkeiten kann das Wesentliche der eigenen Webpräsenz schnell aus den Augen verloren gehen.
TYPO3
Auch TYPO3 ist ein Open-Source-System, welches seit 1998 auf dem Markt existiert. Weltweit gibt es über 79 000 registrierte TYPO3-Entwickler, was ein entscheidender Pluspunkt in Hinblick auf den Support und die Weiterentwicklung des CMS ist. Die Verwendung von TYPO3 sieht keine Lizenzkosten vor, weder für den privaten noch für den gewerblichen Gebrauch. Dank den umfangreichen Features ist das System besonders flexibel. So lassen sich beispielsweise komplexe Navigations- und Verzeichnisstrukturen einfach und übersichtlich anlegen. Darüber hinaus bietet das CMS von Haus aus umfangreiche Funktionen für die Suchmaschinenoptimierung. Eine wesentliche Problematik beim Erstellen einer Website mit TYPO3 gibt es jedoch. Im Gegensatz zu WordPress erweist sich die Einrichtung von TYPO3 CMS als schwierig, gerade aufgrund des hohen Feature-Umfangs.
Das TYPO3 CMS ist besonders empfehlenswert für große Auftritte mit komplexen Anforderungen. Dazu zählen Internetplattformen, Marktplätze und Portal-Lösungen. Ein Beispiel für eine TYPO3-basierte Webseite ist der neue Webauftritt der WVG Greifswald, eines kommunalen Wohnungsunternehmens der Universitäts- und Hansestadt Greifswald.
3. Möglichkeit: ein Homepage-Baukasten
Ein Homepage-Baukasten erleichtert den Umgang mit den technischen Aufgaben, die bei der Einrichtung und Anpassung eines CMS anfallen. Dadurch eignet er sich besonders für Einsteiger, die ihre Webseite selbst erstellen möchten. Darüber hinaus helfen solche Baukästen, den Fokus der Webpräsenz auf das Wesentliche zu richten. Bei der Darstellung für den Website-Besucher und der Auffindbarkeit in den Suchmaschinen gibt es jedoch keine Unterschiede. Zu beachten ist hierbei jedoch, dass man in der Gestaltung der Seite dann um Einiges eingeschränkter ist. Wenn man als Unternehmen bereits über ein fest stehendes Corporate Design verfügt, wird man höchstwahrscheinlich keine passende Layout-Vorlage finden können.
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Homepage-Baukästen auf dem Markt. Zur Orientierung empfiehlt es sich, online nach Testberichten zu schauen, beispielsweise auf Website Tutor.
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