Fotos: K. W. / haus neuer medien GmbH

Peenekonzerte 2016 – Revolverheld

Revolverheld: „MTV Unplugged in drei Akten“

 

Die Peenekonzerte auf der Schlossinsel in Wolgast wurden zu einem wahrhaftig krönenden Abschluss der Open-Air-Saison. Das galt sowohl für den Veranstalter haus neuer medien als auch für Revolverheld, die sich nun zunächst von ihrer langen Tour erholen können, bevor es für die Hamburger im November weiter geht.

Strahlender Sonnenschein, angenehme Sommertemperaturen und eine Band, die dank ihren Texten und ihrem Auftreten unzählige Fans in ganz Deutschland hat und nun auch diejenigen in Vorpommern live erleben durften. Die Rede ist von Revolverheld, welche am 20. August bei den Peenekonzerten in Wolgast ihr letztes Open-Air-Konzert in dieser Saison gegeben haben.

Julian Le Play als Opening Act

Noch bevor die Einlasstore geöffnet wurden, sah man eine überdimensional lange Schlange an Konzertbesuchern, die ihr Ende weit hinter dem Eventgelände nahm. Verständlich, denn abgesehen von Revolverheld, wollten die Besucher auch den Opening Act, Julian Le Play, nicht verpassen. Der österreichische Allrounder tritt bereits das ganze Jahr als Support von Revolverheld auf ihrer „MTV Unplugged in drei Akten“-Tour auf. Durch seine starken Texte vermag er kleine Filme in den Köpfen der Zuhörer abspielen zu lassen. Das galt auch für das Publikum in Wolgast. Viele von ihnen kannten anfangs nur den Song „Rollercoaster“ von Julian Le Play. Dennoch hörten sie allen seinen Liedern so gespannt und voller Einfühlsamkeit zu, dass man den Eindruck gewann, sie würden jedes gesungene Wort aufsaugen. Denn auch wenn sich seine Texte sehr poetisch und philosophisch anhören, sind sie für jedermann verständlich. Apropos, Philosophie! Der Sänger gab den Zuschauern einen sehr guten Ratschlag: Wenn mal etwas nicht geklappt hat, einfach laut „Wir haben noch das ganze Leben“ aussprechen. Diese Lebensweisheit bildete gleichzeitig einen gekonnten Einstieg zum gleichnamigen Song.

Insgesamt hat die Band dafür gesorgt, die Zuschauer während des Vorprogramms bei Laune zu halten und ihre Stimmung bis zum Hauptact hochzukurbeln. Hoffentlich haben die Jungs ihren Auftritt in Wolgast auch zum baden genutzt, wenn sie schon das allererste Mal die Ostsee-Luft geschnuppert haben. Aber zurück zum Konzert …

Revolverheld: zum ersten Mal in Wolgast

Nach einem kurzen Umbau kamen Revolverheld auf die Bühne und der Zuschauerbereich bebte von Mädchen- und Frauenstimmen. Die Freude des Publikums war unbeschreiblich und genauso die Stimmung des gesamten Abends. Johannes Strate, der Leadsänger und Gitarrist von Revolverheld, begrüßte das Publikum auf seine charmante Art. Er gab offen zu, dass die gesamte Band vorher noch nie etwas von Wolgast gehört habe, es hier jedoch „hochromantisch“ sei. Schließlich offenbarte Johannes, dass sollten Jakob und er einmal heiraten, würden sie es in Wolgast tun. Somit kann sich die Stadt schon einmal langfristig darauf vorbereiten!

Bekannte Lieder neu interpretiert

Während des gesamten Konzerts überraschte die Band mit ihren neuen Unplugged-Arrangements der bereits sehr bekannten Lieder. Ermöglicht wurde das Ganze nicht zuletzt durch den Einsatz von Streichern und Trompete sowie durch die beiden Gastsängerinnen Rachel und Jemma. Spätestens beim Lied „Das kann uns keiner nehmen“ war das Gänsehaut-Gefühl beim Publikum erreicht worden. Bei „ooooh oooh das kann uns keiner nehmen … “ sang jeder mit und dachte wohl währenddessen an bestimmte Verbindungen im Leben, die für immer da bleiben und an Erinnerungen, die man mit diesen Menschen teilt, ungeachtet der Anzahl der zurückliegenden Jahre.

Damit es den Zuschauern nicht langweilig wird, wechselte die Band die Stimmung auf der Bühne stets von melancholisch-romantisch zu humorvoll und unbesorgt. In dieser Hinsicht zeichnete sich insbesondere die Performance von „Darf ich bitten“ aus. Die vier Bandmitglieder haben ausgelost, wer von ihnen mitten im Lied rappen darf und erklärten im Vorfeld, dass sie diesen Vorgang bereits zu einer Tradition auf ihrer Tour gemacht haben. Gezogen wurde der Schlagzeuger Jakob Sinn, der nun mit seiner gekonnten Rapeinlage dem Publikum in Erinnerung bleiben wird. Vielleicht hatte Kristoffer Hünecke Recht: „Wer braucht schon Jay-Z, wenn man J-Sinn hat?“

Erst leuchtende Smartphones, dann leuchtender Himmel

Zusammenfassend lässt es sich sagen: Revolverheld spielten wirklich für das Publikum und dieses Gefühl nahm man ihnen auch ab. Ein Beweis dafür war „Ich lass für dich das Licht an“, das Lied, welches den Abschluss des Bühnenprogramms bildete. Dann füllte sich der Publikumsbereich mit leuchtenden Smartphones und jedes Wort wurde vom Publikum mitgesungen. Einige genossen in diesem Moment einfach die Zweisamkeit mit dem Partner oder waren so berührt, dass sie die Tränen nicht mehr zurückhalten konnten. Doch es war nicht schlimm. Schließlich merkte man diese im Regen – der nicht mehr aufhören wollte – ohnehin nicht. Ungeachtet der nassen Umgebung wollten die Zuschauer mehr von Revolverheld hören und so gab es noch eine Zugabe. Danach folgte ein buntes Feuerwerk direkt über der Peene.

Das war die Open-Air-Saison 2016

Das Konzert wurde auch für das haus neuer medien zum krönende Abschluss einer Open-Air-Saison 2016. Wir bedanken uns bei den zahlreichen Helfern auf dem Konzertgelände. Dazu gehörten unter anderem die Security, die Feuerwehr- und die Rettungskräfte. Unser Dank gilt ferner den Sponsoren, ohne deren Unterstützung keine Konzerte dieser Größenordnung in Vorpommern stattfinden könnten. Darüber hinaus senden wir ein gesondertes Dankeschön an die Herzogstadt Wolgast, die zusammen mit ihrem Bürgermeister Stefan Weigler einen beachtlichen Teil der Organisation im Vorfeld übernommen hat.

Natürlich danken wir auch allen Besuchern der Events in Vorpommern 2016. Wir hoffen, dass Sie alle tolle Musikevents mit uns hatten und freuen uns bereits auf das nächste Jahr mit Ihnen.

Bleiben Sie dran und erfahren Sie rechtzeitig, wen wir 2017 auf die norddeutschen Bühnen holen werden!

Anne Gaschler
gaschler@hnm.de
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